Gesund in jedem Alter: Kann Krafttraining dich „jünger“ machen?
- Toni Müller
- 16. Aug.
- 4 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 18. Aug.
Viele über 40 kennen das Problem: Die ersten Veränderungen am Körper werden sichtbar, die Waage zeigt ein paar Kilo mehr, und plötzlich rückt die Gesundheit stärker in den Fokus. Was tun die meisten? Sie beginnen mit mehr Ausdauertraining – Joggen, Radfahren, Stepper im Fitnessstudio. Anfangs purzeln die Pfunde, man fühlt sich leichter und fitter. Doch schon nach wenigen Wochen tritt Stillstand ein: Das Gewicht stagniert, die Energie nimmt ab, und oft steigt sogar der Heißhunger.

Wenn dir dieses Szenario bekannt vorkommt, bist du nicht allein. Aber die gute Nachricht ist: Du kannst das Blatt wenden. Der Schlüssel liegt in einem Trainingsansatz, den viele Frauen lange unterschätzt haben – Krafttraining.

Warum Krafttraining eine Art „Verjüngungskur“ ist
Altern bedeutet nicht automatisch, schwächer, unbeweglicher oder unsichtbarer zu werden. Wissenschaftlich belegt ist, dass wir durch gezieltes Krafttraining viele Alterungsprozesse verlangsamen oder sogar umkehren können. Studien zeigen, dass sich Frauen (und Männer) jenseits der 40 nicht nur optisch, sondern auch gesundheitlich regelrecht „verjüngen“ können, wenn sie regelmäßig Gewichte bewegen.
Im Folgenden die vier wichtigsten Gründe, warum gerade Frauen über 40 mit Krafttraining beginnen sollten:
1. Muskelmasse erhalten und aufbauen
Ab dem 30. Lebensjahr beginnt die Muskelmasse langsam abzunehmen – ein Prozess, der als Sarkopenie bekannt ist. Ohne Training verlieren wir pro Jahrzehnt bis zu 3–8 % Muskelmasse. Das Ergebnis: weniger Kraft, geringerer Energieverbrauch und ein langsamer Stoffwechsel.
Eine im Journal of Gerontology veröffentlichte Studie zeigt, dass bereits zwei bis drei Krafttrainingseinheiten pro Woche diesen Prozess nicht nur stoppen, sondern sogar umkehren können. Frauen in den Wechseljahren profitieren besonders, da Krafttraining dem Hormon- und Muskelschwund gezielt entgegenwirkt.
Kurz gesagt: Muskeln sind dein Anti-Aging-Geheimnis.
2. Knochen stärken, Osteoporose vorbeugen
Während der Perimenopause und Menopause sinkt der Östrogenspiegel – ein entscheidender Faktor für die Knochengesundheit. Das Risiko für Osteoporose steigt drastisch. Laut der International Osteoporosis Foundation erleidet weltweit jede dritte Frau über 50 eine osteoporotische Fraktur.
Doch es gibt eine Lösung: Krafttraining erhöht die Knochendichte. Studien, unter anderem von der Universität Melbourne, belegen, dass Frauen nach einem Jahr gezielten Trainings eine deutlich höhere Knochendichte aufwiesen als die Kontrollgruppe. Besonders effektiv: Übungen mit Gewichten, Sprungbelastungen und Ganzkörperübungen wie Kniebeugen oder Kreuzheben.
3. Selbstbewusstsein und Körperbild verbessern
Viele Frauen berichten, dass sie sich mit zunehmendem Alter im eigenen Körper unwohl fühlen. Gewichtsschwankungen, hormonelle Veränderungen oder das Gefühl, nicht mehr attraktiv zu sein, können am Selbstbild nagen.

Hier kommt die psychologische Wirkung von Krafttraining ins Spiel: Wer stärker wird, erlebt Selbstwirksamkeit – das Gefühl, Dinge aktiv beeinflussen zu können. Mit jeder gemeisterten Wiederholung wächst nicht nur der Muskel, sondern auch das Selbstbewusstsein. Eine Studie der American Psychological Association zeigt, dass Frauen, die regelmäßig Krafttraining betreiben, signifikant weniger depressive Symptome und ein stabileres Selbstbild entwickeln.
4. Mehr Energie, besserer Hormonhaushalt – sogar ein stärkerer Drive
Krafttraining wirkt direkt auf den Hormonhaushalt: Es steigert die Testosteronproduktion (ja, auch Frauen brauchen dieses Hormon!) und unterstützt die Östrogenbalance. Das Ergebnis: mehr Energie, mehr Vitalität und ein gesteigerter Drive.
Eine Untersuchung im Journal of Strength and Conditioning Research kam zu dem Ergebnis, dass Frauen, die Krafttraining in ihren Alltag integrieren, nicht nur körperlich fitter, sondern auch sexuell zufriedener sind. Ein zusätzlicher Bonus: Krafttraining verbessert die Schlafqualität – ein weiterer Jungbrunnen für Körper und Geist.
Es ist nie zu spät, zu beginnen
Vielleicht denkst du: „Aber ich bin über 40, übergewichtig und habe seit Jahren keinen Sport gemacht – lohnt es sich überhaupt?“Die Antwort: Ja, absolut! Studien belegen, dass Menschen selbst im Alter von 70 oder 80 Jahren noch signifikante Muskelzuwächse und gesundheitliche Verbesserungen durch Krafttraining erzielen.

Ein inspirierendes Beispiel ist Gabi, eine Klientin bei ORA. Sie hatte ihr Erwachsenenleben versucht, Gewicht zu verlieren – erfolglos. In ihren Vierzigern fühlte sie sich ausgelaugt und unzufrieden. Doch mit nur zwei Krafttrainingseinheiten pro Woche änderte sich alles: Sie verlor fast 30kg, formte ihren Körper neu und gewann Energie, Lebensfreude und Selbstvertrauen zurück.
Ihre Worte:„So effektiv habe ich noch nie trainert. Ich bin froh diesen Schritt gemacht zu haben und freue mich mit ORA. an meiner Seite den Weg weiterzugehen."
Fazit: Dein Weg zu mehr Jugendlichkeit beginnt jetzt
Krafttraining ist keine Männerdomäne und schon gar nicht nur etwas für die Zwanziger. Es ist die effektivste Methode, um jung, stark, gesund und selbstbewusst zu bleiben – egal ob du 40, 50 oder 60 bist.
👉 Starte heute. Schon in wenigen Wochen wirst du die ersten Veränderungen spüren – mehr Energie, weniger Schmerzen, ein festerer Körper. Und in sechs Monaten könnte dein Spiegelbild dir ein komplett neues Lebensgefühl schenken.
Quellen & Studien
Muskelabbau / Sarkopenie
Cruz-Jentoft AJ, et al. (2019). Sarcopenia: revised European consensus on definition and diagnosis. Age and Ageing, 48(1):16–31.
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Krafttraining gegen Muskelabbau
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Fiatarone MA, et al. (1990). High-intensity strength training in nonagenarians: effects on skeletal muscle.JAMA, 263(22):3029–3034.
Knochendichte / Osteoporose
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Kemmler W, et al. (2015). Exercise and fractures in postmenopausal women: 12-year results of the Erlangen Fitness and Osteoporosis Prevention Study (EFOPS). Osteoporosis International, 26(12):2849–2856.
Psychische Effekte / Selbstbewusstsein
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Craft LL, Perna FM. (2004). The benefits of exercise for the clinically depressed. Primary Care Companion to The Journal of Clinical Psychiatry, 6(3):104–111.
Hormone & Libido
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WHO Empfehlungen Bewegung
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